Arthrose
„Mein
Hund ist alt, er hat Arthrose.“
Das höre ich oft, wenn
ich mit meinem Hund spazieren gehe und Menschen treffe, hinter denen
ein Hund mühselig, kümmerlich und humpelnd einher
trottet.
„Mein Hund ist alt, er hat Arthrose“ ist eine
Aussage, die tiefe Resignation signalisiert und die Gewöhnung an
ein schmerzhaftes, unfrohes Leben mit einer Vielzahl von
tierärztliche verordneten Medikamenten.
„In den
vergangenen Jahren sind zu den bereits bekannten Ursachen der
Arthrose und den Heilversuchen der Tiermedizin keine nennenswerten
neue Aspekte hinzugekommen, die ein schmerzfreies, schmerzärmeres
Leben unserer Hunde oder gar die Beseitigung dieser unseligen
Gelenkserkrankung ermöglichen.“
Das sind die Ergebnisse
diverser Pain Research Center im In- und Ausland.
Auch hier spürt
man die tiefe Resignation, das „Zucken mit den Schultern“
der Wissenschaftler.
Der Umgang mit schmerzhaften
Prozessen, die zur Lahmheit führen, ist seit mehr als 30 Jahren
ein zentrales Thema in unserer Klinik.
Grundsätzlich ist das
gesunde Aufwachsen eines Hundes die beste Gewähr dafür,
dass er ohne Knochen- und andere Erkrankungen durchs Leben geht.
Gesundes Aufwachsen heißt in erster Linie gesunde
Ernährung.
In Kenntnis der Tatsache, daß die
meisten industriellen Futtermittel einerseits von vernünftiger
Zusammensetzung sind (Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße,Vitamine,
Spurenelemente), andererseits toxikologisch problematisch und
mit einer Unzahl Zusatzstoffen beladen sind, die, wenn
es sich um Nahrung für den Menschen handelte, die
Staatsanwaltschaft mobilisieren würde (Lebensmittelgesetz),
haben wir unsere Hunde stets aus „aus der Küche“
ernährt. Unsere Erkenntnisse sind nicht neu, sondern bestimmt
schon 30 Jahre alt. Und bis heute gibt es kein Lebensmittelgesetz für
Tiernahrung.
Unsere Hunde sind bislang gut durchs Leben
gekommen. Allerdings – um der Ehrlichkeit willen: heute geben
wir unseren Hunden zumeist eine Fertigkost, die auch juristisch
gesehen frei von Zusatzstoffen ist und Ressourcen entstammt, die für
die menschliche Ernährung geeignet sind (Lebensmittelgesetz):
Die Hersteller sind Aras und Marengo.
Zurückzukommen
auf das Krankheitsbild der Arthrose: wissenschaftlich erwiesen ist,
daß der Keim dieser multipel auftretenden Erkrankung während
des Wachstums der betroffenen Tiere gelegt wurde: „Irgend
etwas“ hat die vollständige Ausbildung der Gelenke
behindert, so daß die natürliche Passform von Kopf und
Pfanne nicht mehr gegeben ist. Hieraus resultiert eine Lockerheit der
Gelenke, eine Instabilität, die zu frühen
Abnutzungserscheinungen des Knorpels führt und letztlich in das
Bild der Arthrose mündet: Hüftgelenksarthrose,
Kniegelenksarthrose, Tarsalgelenksarthrose, Arthrose der
Seitengelenke der Wirbel, Schultergelenksarthrose,
Ellenbogengelenksarthrose, Karpalgelenksarthrose.
Wer für
die Hintergründe derartiger Misslichkeiten Interesse zeigt,
sollte das am 10.April 2007 im Szolnay-Deuticke Verlag erscheinende
Schwarzbuch Tiernahrung
von Hans-Ulrich Grimm mit
dem Titel >Katzen würden Mäuse kaufen<
lesen.
Dazu gehört eigentlich auch die Lektüre seiner
vorangegangenen Publikationen: >Die Ernährungslüge<
und >Aus Teufels Topf<.
Bei einer beginnenden
Lahmheit eines Hundes (oder einer Katze) ist es von ganz großer
Bedeutung genau festzustellen, warum ein Schmerz in welchem
Gelenk entsteht:
Im Vordergrund stehen die in allen Gelenken des
Hundeskeletts auftretenden Ablösungen von Teilen des
Gelenkknorpels (Osteochdrosis dissecans, OCD), welche mit normaler
Röntgentechnik nicht oder nicht immer festgestellt werden
können. Erst der Einsatz eines digitalen Röntgenscanners
schafft ausreichende Einblicke in „die Welt der Gelenkflächen“:
Jedes Gelenk kann in jeder Position (gedreht, angehoben) gescannt
werden, wobei manchmal mehr als 20 shots für eine Beurteilung
notwendig sind.
Lassen Sie mal 20 Röntgenbilder in
herkömmlicher Weise anfertigen: Sie sind pleite, bevor überhaupt
an eine sinnvolle Therapie der Arthrose gedacht werden kann.
Das
digitale Röntgenscanning ist unvergleichlich viel preiswerter
als das herkömmliche Röntgen oder die Anwendung eines
Cumputertomographen geschweige denn eines
Magnetresonanztomographen.
So kostet das „Durchscannen“
einer Extremität höchstens 48.- €, was sinnvollerweise
unter Kurznarkose durchgeführt werden sollte. Narkosekosten ca.
35.- bis 48.-€, jeweils zzgl. Mehrwertsteuer.
Je nachdem,
ob es sich bei der Ursache der Lahmheit um eine Knorpelablösung
handelt oder einen Knochenteilabriss (z.B. frakturierter Processus
coronoideus, isolierter Proc. anconaeus usw.) müssen die
abgelösten Knorpel- oder Knochengewebe unbedingt chirurgisch
entfernt werden, da sie als zukünftige Fremdkörper im
Gelenk den Schaden stetig vergrössern.
Erst dann kann an
Widerherstellungstherapien gedacht werden.
Eine große
Rolle bei der Wiederherstellung einer normalen Gelenksfunktion
spielen die Chondroitine und Glucosamine, allerdings auch das MSM
(Methyl-sulfonyl-Methan), welches merkwürdigerweise in keinem
europäischen Produkt enthalten ist. Wir finden es in den
israelischen Produkten Arthridor oder Derma Joint.
Diese
Substanzen sollten nicht nur über die Nahrung regelmäßig
zugeführt, sondern auch per intraartikulärer Injektion dem
erkrankten Knorpel angeboten werden. Chondroitine als
Injektionslösung sind sehr teuer (zwischen 35.- und 55.- €
pro Ampulle) Das Glucosamin kostet 12.- € pro Ampulle.
Wahrscheinlich hängt das mit dem illegalen Import aus Italien
zusammen, an welchem sich keine Handelsfirmen bereichern
können…
Weiteres zum Thema Arthrose: Neue
Erkenntnisse i. S. Hüftgelenkdysplasie
Die kombinierte Arthrotherapie
Tierärztliches
Institut für angewandte Kleintiermedizin
Tierärztliche
Gemeinschaft für ambulante und klinische Therapien
Dirk
Schrader I dr. Steven-F. Schrader
I dr. Ifat Meshulam
I Rudolf-Philipp Schrader
I dr. Itamar Tsur
-Tierärzte-