Zur
Chirurgie des Cauda equina Syndroms
Unter
dem Cauda equina Syndrom versteht man eine (meist) mechanisch
bedingte Einengung des Wirbelkanals im Bereich der letzten
Lendenwirbel und des Steißbeins: die Nervenstränge werden
gequetscht und in ihrer Funktion behindert.
Die Ursache: eine
mangelhafte Festigkeit der Wirbelverbindungen (Seitengelenke –
auch Facetten genannt). Kräfte, die auf die Wirbelsäule
wirken, traumatisieren die Bandscheibe(n). Diese quellen auf und
drücken auf die Stränge des Rückenmarks. Parallel dazu
kommt es häufig zu Einengungen der Nervenaustrittspforten im
Endbereich der Wirbelsäule.
Die Folgen sind
Nachhandschwäche und/oder eine Beeinträchtigung der Blasen-
und Enddarmfunktion: Die Hunde können sich nur mühsam
erheben, gleichzeitig füllt sich die Blase und wird nicht mehr
willkürlich entleert - es kommt zum Harnträufeln und/oder
Kot tritt aus.
Die klassische Therapiemethode besteht darin,
Knochengewebe über den Bandscheibenaufquellungen zu beseitigen –
das „Dach“ zu öffnen. Viele Patienten zeigen danach
eine deutliche Verbesserung ihrer Nachhandschwäche. Gleichwohl
ist dieser Eingriff keine Kausaltherapie, denn entzündete
Bandscheibe quellen weiter ungestört auf – mit allen
Folgen.
Die kombinierte Therapie des Cauda equina
Syndroms besteht in einer enzymatischen Auflösung
entzündlichen Bandscheibengewebes mittels Spinalkatheter, der
Bestrahlung der erkrankten Bandscheiben mit dem Diodenlaser,
wobei
Bandscheibengewebe verdampft wird, der Laserarthrodese der Facetten
und letztlich - wenn unumgänglich - in der Chirurgie.
Wir
haben in den letzten zwei Jahren eine interessante Entdeckung
gemacht: Patienten mit Blasen- und Enddarmfunktionsschäche
konnten in der Mehrzahl mit der Spinalkatheter/Laser-Anwendung
erfolgreich therapiert werden. Auf die Chirurgie konnten wir auch bei
fortgeschrittener Nachhandschwäche verzichten – jedoch
nicht in allen Fällen. Ein chirurgische Eingriff als zweite
Maßnahme war dann umgänglich.
Tierärztliches
Institut für angewandte Kleintiermedizin
Tierärztliche
Gemeinschaft für ambulante und klinische Therapien
Dirk
Schrader I dr. Steven-F. Schrader
I dr. Ifat Meshulam
I Rudolf-Philipp Schrader
I dr. Itamar Tsur
-Tierärzte-