Zur
Kastration der Hündin Teil II
Tierärzte
operieren gerne. Eine der häufigsten chirurgischen Eingriffe an
Hund und Katze ist die – Kastration:
Narkose, Bauch auf, Eierstöcke ´raus, Bauch zu.
Ich kenne diese Operation seit meiner Studienzeit in Berlin. Mein sehr verehrter Kollege Prof. Lukas Felix Müller, seinerzeit Direktor der Kleintierklinik in der Bitterstraße in Berlin sagte mir damals, als ich ihm bei einer solchen Prozedur als Student assistieren durfte: „Was wir hier machen ist eigentlich medizinisch nicht zu verantworten.“
Er deutete auf die bei fast allen Tieren spontan eintretende Gewichtszunahme, die damit verbundenen Störungen in den Gelenken und in der Wirbelsäule, die unsäglichen Folgen der meist sehr schnell eintretenden Unterfunktion der Schilddrüse sowie die ziemlich große Zahl der anschließend inkontinenten Hündinnen.
„Was wir hier machen ist eigentlich medizinisch nicht zu verantworten“ habe ich auch oft gedacht, als ich den Wünschen der Kunden nachkam.
Vor cirka 25 Jahren hatte ich ein Gespräch mit Gynäkologen der Uni Lübeck. Es ging um die sich anbahnende Minimal-Invasive Technik zur Sterilisierung der Frau. Ich höre es noch als ob es heute war: „ Lieber Kollege aus der Tiermedizin, wenn wir das machen, was ihr Berufsstand den Tieren antut, dann säßen wir hier alle längst im Gefängnis.“
Fast gleichzeitig erschien eine wissenschaftliche Arbeit mehrerer Tierärzte in den USA. Sie wollten in einer Langzeitstudie herausgefunden haben, dass Milchdrüsenkrebs bei Hündinnen signifikant weniger auftritt, wenn sie noch vor der ersten Hitze kastriert würden.
Deutsche Tierärzte nahmen diese These dankbar auf und forderten ihre Kunden massenhaft auf – schon wegen des vorgeblichen Krebsrisikos – ihre Hündin möglichst früh kastrieren zu lassen.
Ich habe diesen Unsinn, der da aus Amerika herübertönte, nie geglaubt.
Jeder wissenschaftlich tätige Mensch mit ungestört kritischem Denken konnte diese These nur als „Schmarrn“ abtun, als gefährliche Fehlinterpretation der Ursachen des Milchdrüsenkrebses. Denn als Ursache für Krebs gilt auch heute noch eine Störung des Immunsystems, eine von toxisch wirkenden Stoffen hervorgerufene Abwehrschwächung des Organismus.
Wer das Buch von Hans-Ulrich Grimm „Katzen würden Mäuse kaufen“ gelesen hat, kann sich unschwer vorstellen, dass allein die Vergiftung der Tiernahrung mit unsäglichen Wirkstoffen eine zentrale Rolle bei der Tumorbildung spielt. Und da das Gesäuge der Hündin erheblichen cyclischen Veränderungen unterliegt ist hier selbstverständlich von vorn herein eine labile Zone im Körper der Hündin zu sehen – ganz ähnlich wie in der Uterusschleimhaut der Frau.
Um es auf den Punkt zu bringen: Wer seinen Hund mit Müll füttert, kann natürlich nur dazu übergehen, seine Hündin zu kastrieren – wohl wahr.
Man stelle sich vor, dass eine Krebsvorsorge bei der Frau darin bestünde, deren Kastration durchzusetzen. Ein Gedanke, der in seiner Absurdität das brutale und dummerhaftige Handeln der Tierärzteschaft offenbart.
Wir sind schon lange dazu übergegangen, Hündinnen nur aus wirklich medizinischen Gründen zu kastrieren – z.B. bei Gebärmuttervereiterung oder bei Eierstockstumoren usw. Ansonsten nehmen unsere Kunden den Rat einer Halbkastration dankbar an: der Hündin wird nur ein Eierstock, allerdings auch die gesamte Gebärmutter (sorgfältig) entnommen.
Der verbleibende Eierstock reicht aus, um das weibliche Wesen vital und schlank zu erhalten.
Warum
Tierärzte heute noch die altbackene Methode des „Alles
muss ´raus“ propagieren und durchsetzen, hängt wohl
auch damit zusammen, dass eine Methode immer als „die“
Methode angesehen wird, wenn sie von universitären Leithammeln
vorgeblökt wird.
Das ist auch heute noch der Fall.
Dagegen
halte ich: Never stop thinking by yourself.
Tierärztliches
Institut für angewandte Kleintiermedizin
Tierärztliche
Gemeinschaft für ambulante und klinische Therapien
Dirk
Schrader I dr. Steven-F. Schrader
I dr. Ifat Meshulam
I Rudolf-Philipp Schrader
I dr. Itamar Tsur
-Tierärzte-