Zur
Kastration der Katze
Katzen werden kastriert, weil sie sich sehr schnell vermehren und dabei Verhaltensweisen an den Tag legen, die den Tierhalter einigermaßen „nerven“ können.
Seit mehr als 34 Jahren werden in unserer chirurgischen Praxis täglich Katzen kastriert.
Sie bekommen eine Kurznarkose für den Eingriff von 10 bis 12 Minuten, werden auf dem Rücken gelagert, bäuchlings rasiert und desinfiziert. Der chirurgische Schnitt wird vom Nabel an nach hinten geführt und ist im Allgemeinen nicht länger als 2-3 cm. Mit einem „Kastrierhaken“ wird die Gebärmutter vorsichtig unter Sichtkontrolle nach oben gehoben und der Eierstock auf jeder Seite identifiziert. Ihre Entfernung setzt die rücksichtsvolle Identifizierung voraus. Sehr leicht kann Bauchgewebe angerissen werden, was naturgemäss zu Verwachsungen der Organe führt und gar nicht so selten zu verheerenden Spätfolgen: dem Adhaesionsileus, einem „no-go-Ileus“ ohne Fremdkörper. Nahrung wird verzögert durch die Därme transportiert oder diese kommen irgendwann ganz zum Stillstand.
Derartige Zustände, radiologisch nur sehr schwer zu diagnostizieren, sind als iatrogen (griechisch: iatron – der Arzt/ made by the doctor) zu bezeichnen und die typischen Spätfolgen eines rücksichtslosen Eingriffs durch den jeweiligen Tierarzt, der beim „Herumangeln“ im Bauch der Katze oben genannte Schäden setzt. Es soll „schick“ sein, die Kastration nur mit einem 6 mm Schnitt zu kastrieren, deutet angeblich auf hohe Kompetenz des Chirurgen hin, der quasi blind operiert.
Blindes Operieren ist aber weder „schick“ noch hat es etwas mit Kompetenz zu tun. Es entspringt einer unehrlichen Wichtigtuerei gegenüber dem Tierhalter und ist ebenso hoch- gefährlich wie die endoskopisch gesteuerte Bauchchirurgie in der Hand von Human- und Veterinärmedizinern insbesondere von „Auch-Chirurgen“ besonders dann, wenn auf Kohlendioxyd als instrumentellen „Wegebahner“ verzichtet wird.
Anmerkung: Kohlendioxyd wird in den Bauchraum geblasen, um Endoskope und beteiligte Instrumente unter Sichtkontrolle zum Ziel zu bringen.
Tierärztliches
Institut für angewandte Kleintiermedizin
Tierärztliche
Gemeinschaft für ambulante und klinische Therapien
Dirk
Schrader I dr. Steven-F. Schrader
I dr. Ifat Meshulam
I Rudolf-Philipp Schrader
I dr. Itamar Tsur
-Tierärzte-