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zurück zur Übersicht – Hamburger Politik gegen Hunde


Das Tierheim auf dem Mars IV. Teil

Von Dolf Dackelbein, Prof. Dr.Dr.hc.mult.


Ihr könnt Euch doch noch an die vorigen Geschichten über das Tierheim auf dem Mars erinnern? Da war so ein kleiner Gernegroß, der die absolute Macht in dem größten Tierheim auf dem Mars ergattert hatte. Dabei hatte er herausgefunden, dass es richtig lustig ist, Macht zu haben, sich mit den Marspolitikern zu duzen, von ihnen Auszeichnungen, also richtige Medaillen verliehen zu bekommen – und was noch lustiger ist: viel viel Kohle, die eigentlich von den saublöden Marsianern für die Tiere in dem Tierheim gespendet worden war, in die eigenen Taschen zu stecken.


So konnte unser kleiner Gernegroß viele viele Jahre damit verbringen in Saus und Braus zu leben. Er hatte eine teure Eigentumswohnung und einen superteuren Edelkarren, wie man auf dem Mars die Autos nennt, mit denen Bosse und Nutten herumkutschierten. Er sah immer schnieke aus, unser kleiner Gernegroß, und er liess sich ganz ganz oft mit Marskatzen und Marshunden fotografieren. Diese Fotos wurden dann in den doofen Marzeitungen veröffentlicht, denn die hatten eigentlich gar nichts Richtiges, was sie ihren Lesern erzählen konnten. Und sie waren immer richtig froh, wenn er, was er aber richtig gut konnte, den Marszeitungen seine Meinung über Hunde kundtat. Er hatte zwar überhaupt keine Ahnung von Hunden, fand die auch richtig Scheisse und konnte Katzen auch nicht leiden. Aber das wusste ja niemand und die doofen Zeitungsheinis auf dem Mars wussten das auch nicht. Und wenn sie es wussten (es gab sicherlich nicht nur doofe Zeitungsheinis) dann haben sie das niemandem gesagt, weil sie ja für die gute Berichterstattung über den kleinen Gernegroß viel viel Zeilenhonorar einstecken konnten.

So verging die Zeit. Die machtgeilen Politiker, die der Bevölkerung vorgaukelten, dass sie sie vor gefährlichen Hunden schützen würden, hatten ja auf dem Mars ganz bestimmte Hunde zu gefährlichen Bestien erklärt. Massenhaft wurden die Hunde, die eigentlich ganz lieb waren, ihren Besitzern weggenommen und landeten – na wo? – im Tierheim auf dem Mars. Hier herrschte aber unser kleiner Gernegroß, der von den Politikern sehr viel Geld dafür bekam, wenn er die armen Tiere aufnahm. Aber soooo viel Platz war in dem Tierheim auf dem Mars auch nicht. So liess der kleine Gernegroß, der überhaupt kein Tierfreund war, viele viele Tiere verschwinden. Er sagte dann einfach, er hätte sie auf den Saturn gebracht oder so. Und dann fragte keiner mehr.

Ihr erinnert Euch noch an den Marsbewohner, der das fiese Spiel des kleinen Gernegroß durchschaut hatte, der zufällig Tierarzt war, und ihn bei der Marsstaatsanwaltschaft angezeigt hatte? Na- was dabei ´rausgekommen ist, könnt ihr Euch vorstellen! Nix! Es hatte natürlich einen großen Wirbel gegeben, aber – wie erwartet: auch in der Marsstaatsanwaltschaft sitzen viele korrupte Leute, die die Weisungen ihrer Vorgesetzten befolgen ohne aufzumucken – auch wenn klar war, dass der kleine Gernegroß gegen das Tierschutzgesetz auf dem Mars verstoßen hatte. So wurde das Strafverfahren gegen ihn auch eingestellt und der rächte sich an dem Marsbewohner, der zufällig Tierarzt war, und zeigte ihn wegen Beleidigung an. Ja liebe Kinder, der Marsbewohner, der zufällig Tierarzt war, hatte bei der Polizei angegeben, dass er sich immer an einen ganz fiesen Massenmörder erinnert, wenn er an solche Leute wie den kleinen Gernegroß denkt. Und die Staatanwälte, denen der Marsbewohner, der zufällig Tierarzt war, viel viel Abeit gemacht hatte (die Aktenberge über den kleinen Gernegroß mussten inzwischen auf großen Wagen transportiert werden) fanden es richtig, ihm eines auszuwischen und beantragten 6000 Marsdollar Geldstrafe gegen ihn wegen angeblicher Beleidigung. Na ja- was dabei herausgekommen ist, könnt Ihr Euch denken. Ein besonders schneidiger Marsrichter sorgte dafür, dass das auch „durchgepaukt“ wurde.

Der Marsbewohner, der zufällig Tierarzt war, fand das nicht lustig. Besonders nicht seine Ehefrau, die meckerte, weil man doch für 6000 Marsdollar eine schöne neue Küche hätte kaufen können. Die in der Gerichtsverhandlung in Massen anwesenden Zeitungsheinis fanden das auch doof, denn sie hatten gehofft, dass es zu einem richtigen Krieg zwischen ihm und dem kleinen Gernegroß kommen würde, über den sie dann seitenweise (gegen Zeilenhonorar natürlich) hätten berichten können.

Und dann passierte etwas auf dem Mars, was schon lange nicht mehr passiert war…

Ganz allmählich hatte sich auf dem Mars eine Welle der Empörung über die wirtschaftliche Entwicklung unter vielen Bewohnern ausgebreitet. Sie mussten mehr arbeiten, hatten aber immer weniger Geld im Portemonnaie. Viele viele Marsbewoner wurden arbeitslos und ihre Träume zerbrachen: Sie wollten zwar arbeiten, aber es gab immer weniger Arbeit… Naja, die Ursachen kennt Ihr ja. Indes: auch in den Redaktionsräumen der Marszeitungen und des Marsfernsehens gab es Menschen, die anfingen, über Unrecht nachzudenken. Dabei rückte ihnen immer wieder der kleine Gernegroß mit seinen erhöhten Schuhabsätzen und seinem protzigen Gehabe ins Visier. Und sie spürten, dass da etwas mit ihm nicht stimmen konnte. Sie telefonierten mit „Gott und der Welt“ um herauszubekommen, was es war, was mit ihm nicht stimmen konnte. Und plötzlich krachte es: Ein Marsianer hatte seine schöne teure Wohnung irgendwo an der Mars-Nordsee dem Tierheim auf dem Mars vermacht. Und der kleine Gernegroß machte das, was er immer liebend gerne tat, er „durfte“ ganz allein die Wohnung des Erblassers betreten… was er da machte, könnt ihr ahnen: Viele viele Marsdollars aus den Schubladen, Schmuck und viel viel Wertvolles sackte er ein, um es irgendwann zu verhökern. Davon lebte er ja die ganzen Jahre, seine Frau trug dicke goldene Ringe und protzigen Schmuck, naja – das Übliche.

Die Freundin des Verstorbenen Marsbewohners wollte aber ganz persönliche Dinge aus der Wohnung holen und zeterte mit dem kleinen Gernegroß herum. Der liess sich aber nicht erweichen und versperrte ihr den Zugang. Warum wohl? Sie hätte sofort gemerkt, was er da schon geklaut hatte… Und das sollte sie nicht , auf keinen Fall.

Und was machte sie? Stocksauer und empört über so viel „Kleinlichkeit“ wandte sie sich an eine bekannte Marszeitung. Da wartete man schon auf sie und das brachte eine Lawine von Verdächtigungen gegen den kleinen Gernegroß ins Rollen. Habgierig, wie er nun mal war, wollte er diese Wohnung für sich haben. Er hatte sie listigerweise von einer korrupten Maklerin „schätzen“ lassen und bezahlte dann nur die Hälfte des offiziellen Wertes. Das Tierheim machte dann „Nase“. Und? Das kam ´raus und stand in allen Zeitungen, die man auf dem Mars kaufen konnte.

Alle Redakteure aller Marszeitungen heulten auf: „Hängt ihn, lyncht ihn, teert und federt ihn“ hätten sie am liebsten geschrieben, aber die Zeiten erlaubten Lynchmordes waren ja auch auf dem Mars längst vorbei. Und dann gingen die Zeitungsheinis richtig „auf Jagd“. Sie erfuhren, dass viele viele von diesen doofen Marsianern, die ihr Hab und Gut dem Tierheim auf dem Mars vermacht hatten, Häuser und Wohnungen hinterliessen, die merkwürdigerweise immer sehr sehr preiswert, jedenfalls erheblich unter dem Marktwert an ganz merkwürdige Leute verscherbelt worden waren. Aber dann bissen sie auf Granit: Die Maklerin, die fast immer dieselbe war, hatte „Wertgutachten“ (höhö) erstellt, die der kleine Gernegroß in Auftrag gegeben hatte. Was kam dabei ´raus? Nix. Sie hielt dicht und die merkwürdigen Käufer hielten auch dicht. Keiner sagte etwas, weil, wenn sie etwas ausgepackt hätten, wären sie selbst ´dran..

Alle Welt wartet und dünste vor sich hin: Die Marsstaatsanwalt hatte zwar groß ´rumgetönt, aber sie hatte nichts Richtiges, um den kleinen Gernegroß in den Knast zu schicken. Seine Rechtsanwälte von der Kanzlei Dumpfbacke & Raffke hatten sich als „geschliffene“ Ratgeber entpuppt: Das waren so richtig clevere Leute, die das Handwerk der Rechtsverdrehung verstanden und alle fiesen Tricks kannten.

Und dann passierte wieder etwas, was nicht vorauszusehen war: Zufällig stand der Marsbewohner, der auch zufällig Tierarzt war, in einer Kneipe und trank nach Feierabend ein Bier am Tresen. Da stand plötzlich ein Mann neben ihm und sagte Hallo. Es war zufällig ein Staatsanwalt, der seine Katze bei dem Tierarzt hatte kastrieren lassen. Und weil die Katze dabei nicht gestorben war, fand der Staatsanwalt diesen Tierarzt „ganz toll“. Na, und dann kam das Gespräch auf den kleinen Gernegroß…

Zwei Tage später hatte die Staatsanwaltschaft die Konten vom kleinen Gernegroß überprüft. Und das Marsfinanzamt stellte fest, dass so richtig Kohle auf seinen Konten war, die er nie selbst verdient haben konnte. Und sie bohrten dann und bohrten… Naja nun bohrten sie und die „Bohrer“ wurden so richtig heiß.

Kurz vor Weihnachten (auch auf dem Mars gibt es Weihnachten) waren die Zeitungen voll von fiesen Verdächtigungen über den kleinen Gernegroß. Die Verdächtigungen waren schlimm. Man konnte schwarz auf weiß lesen, dass er eine kriminelle Betrügersau war, oder so ähnlich.. (Zeitungsredakteure drücken sich natürlich vornehmer aus..) Jedenfalls spürten alle Bewohner auf dem Mars: „Jetzt ist er fällig, der kleine Gernegroß“ – in den Kneipen auf dem Mars wurden Wetten abgeschlossen über die Zeit, die er demnächst im Knast verbringen muss…

Und ein ganz witziger Marsbewohner fragte in einer Kneipe den besagten Tierarzt: „Na, kriegen Sie jetzt ihre 6000 Marsdollar wieder?“

Die hatte der Marsbewohner abgeschrieben und ärgerte sich auch nicht darüber. Die ganze Zeit hatte er aber das Gefühl gehabt, „in Scheisse getreten zu sein“. Kennt Ihr dieses Gefühl? Igittigitt. Und so beschloss er, sich nicht mehr mit dem kleinen Gernegroß zu beschäftigen. Und weil Weihnachten war, das Fest der Liebe unter den Menschen, und weil er immer die Hoffnung in sich trug, dass „alles“ besser werden konnte, nannte er auch im Hinblick auf das Chanukka-Fest der Juden in aller Welt das Fest der Menschheit zum Jahresende „Weihnukka“, warum auch nicht?!

Jaja, und dann kam Weihnukka.

Der kleine Gernegroß hatte aber beschlossen nicht aufzugeben, weil er überzeugt war, dass man ihm keine Fiesitäten nachweisen konnte. Schliesslich hatte er jahrzehntelang mit der Rechtsanwaltskanzlei Dumpfbacke & Raffke „zusammengearbeitet“, was schlicht hieß: alle Sauereien, die er begehen wollte, gingen über den Tisch dieser gerissenen Marsanwälte, die dafür – natürlich auf Kosten des Tierheims – fürstlich bezahlt wurden.

Und er dachte immerfort daran, dass er ja alle Marsbewohner, die mit ihm zu tun hatten, mit Methoden der Einschüchterung zum Schweigen verurteilt hatte. Ausserdem hatte er Mitarbeiter des Tierheims auf dem Mars mit Geld und Wertsachen so korrumpiert, dass die, auch wenn sie wollten, ihr Maul nicht aufmachen würden und – im Gegenteil- die Methoden seiner Raubzüge weiterhin nutzen mussten, um nicht selbst Schaden zu nehmen.

Er trat von seinem Posten als Obermacker vom Marstierheim zurück und brachte seine Gefolgsleute und Nutznießer in Stellung: Ein neuer Vorstand für das Tierheim auf dem Mars war geboren und der Geist des kleinen Gernegroß schwebte über allem. Das konnte nicht gutgehen, denn inzwischen hatten sehr sehr viele Marsbewohner, die Mitglieder im Verein für das Marstierheim waren, mitbekommen, dass seine Marionetten nichts anderes darstellten als kriminelle Gefolgsleute, die nicht wahrhaben wollten, dass ihre Pfründe versiegten.

Es gab eine krachende Vollversammlung und der „neue Vorstand“ wurde mit Schimpf und Schande in die Wüste gejagt – für immer und ewiglich. Es war der Untergang der mafiösen Mistkerle, die sich jahrelang an dem Tierheim auf dem Mars bereichert hatten.

Erinnert Ihr Euch noch an die Marsparteien Grün, Rot und Schwarz? Im Rathaus auf dem Mars herrschten ja die Gefolgsleute der Schwarz-Partei. Sie hatten es nun jahrelang geschafft, die Marsianer mit blöden Sprüchen zu verarschen und sie glauben zu machen, dass die Marspartei-Schwarz mit ihren Oberbonzen ganz ganz tolle Leute seien. Aber – wie das nun mal so ist - überall auf den Galaxien müssen auch die Marsianer nach 4 Jahren ihre Regierungsheinis wieder neu wählen.

Dummerweise hatte es sich aber auf dem Mars herumgesprochen, dass die Politheinis von der Schwarzpartei große Lügner waren, die allein daran interessiert waren, viel viel Geld zu schaufeln, dicke Autos zu fahren. Von Wein und Schnaps wollen wir hier gar nicht erst reden. Die Marsianer, jedenfalls die große Menge der Marsianer, war ihnen total egal – und deshalb verhökerten sie auch alle großen Institutionen an Kapitalhaie, so zum Beispiel die großen öffentlichen Krankenhäuser auf dem Mars. Das machten sie, obwohl die Marsianer in einer Volksabstimmung eindeutig dagegen waren. Na, toll. Und das Ergebnis: Die Qualität der Krankenfürsorge wurde schlechter und schlechter.. naja, das alte Lied .. und die Empörung über die Schwarz-Partei-Bonzen wuchs und wuchs…

Aber die Geschichte mit den Hunden auf dem Mars war inzwischen völlig in den Hintergrund getreten. Erinnert Ihr Euch noch an die Hunde auf dem Mars, besonders an diejenigen, die ihren Besitzern weggenommen wurden?

Na ja, der Marsbewohner, der zufällig Tierarzt war, bekam das alles mit und hoffte insgeheim, dass die Marspartei Schwarz bei der kommenden Wahl so richtig auf die Schnauze fällt. Er dachte immer daran, dass Lügner und Betrüger in den Reihen der Marspolitiker auch die die Wüste geschickt werden konnten und er hatte eine Idee:

Er selbst war ja seit undenklichen Zeiten Mitglied in dem Verein für das Tierheim auf dem Mars. Aber die Auseinandersetzungen mit dem kleinen Gernegroß hatten ihn irgendwann veranlasst, die Mitgliedschaft in diesem Verein aufzugeben. Jetzt – nach dem Untergang der mafiösen Strukturen im Marstierheim, trat er wieder ein – und meldete seine Kandidatur zum Ersten Vorsitzenden des Tierheims auf dem Mars öffentlich an.


Die Politheinis der Marspartei Schwarz, aber auch die übrigen Politiker, die gerne die Macht im Marsrathaus ergattern wollten, fanden das überhaupt nicht toll. Denn sie wussten genau, dass der Tierarzt stink-sauer auf sie war, weil sie vor Jahren diese fiese Hundegesetzgebung auf dem Mars installiert hatten, bei der Lüge und Betrug ihren überaus großen Anteil hatten.

Das Dumme für sie war nun aber, dass die Wahl zum Machtzentrum Marsrathaus im Raume standen. Und so hatten sie keine Zeit, den Marsbewohner, der zufällig Tierarzt war, zu behindern, also zu verleumden oder ihn sonst irgendwie in der Öffentlichkeit madig zu machen. Das wusste der Tierarzt natürlich und nutzte die Gunst der Stunde.

Als Erstes machte er öffentlich, dass er einen Untersuchungsausschuss durchsetzen würde. Dieser sollte genau herausfinden, was in dem Tierheim auf dem Mars an Fiesitäten und Widerlichkeiten abgelaufen war – insbesondere wollte er der Öffentlichkeit vor Augen halten, was seinerzeit auf dem Mars wegen der Marshunde „abgegangen“ war. Das freute ihn natürlich ungemein und er hatte richtig Spaß an seiner Bewerbung zum Ersten Vorsitzenden des Marstierheims.


So, liebe Kinder, und nun warten wir mal ab, ob der Marsbewohner, der zufällig Tierarzt war, es schafft, Erster Vorsitzender des Marstierheims zu werden.

Die Fortsetzung der Geschichte könnt Ihr dann in dem 5. Teil über das Tierheim auf dem Mars lesen.


D.D.


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