Tierschutz, Tierärzte und die (Bundes)tierärztekammer(n)
Vor einigen Tagen rief mich meine Tochter an, die mit ihrer Familie in Bad Lippspringe in NRW lebt. Sie erzählte mir von einem Zeitungsartikel, aus dem zu entnehmen war, dass Tierärzte von einem Berufsgericht zu hohen Geldstrafen verurteilt worden waren, weil sie Kastrationen von Katzen und Katern „zum halben Preis“ angeboten hatten.
Die Kolleginnen und Kollegen hatten sich öffentlich zum Tierschutz bekannt. Sie hatten jahrelang die Verelendung von Katzen und Katern „satt“, die sich in grausamen Zahlen in der Umgebung vermehren konnten, Jungtiere zu Welt brachten, die vor Hunger und Krankheiten nicht Wochen überlebten und sterbend von Bürgern in die tierärztlichen Praxen gebracht wurden.
Diese Tierärzte und Tierärztinnen waren sich einig. Sie wollten dieser Unsäglichkeit entgegentreten und boten in regionalen Zeitungen Kastrationen zu erheblich reduzierten Preisen an, zu Preisen, die nicht mit der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) vereinbar waren.
Die Mindestsätze für Katzen/Katerkastrationen werden von der GOT im Auftrage der Bundestierärztekammer lobbyistisch gesetzlich vorgegeben – in genau der gleichen Weise, wie die Preise landwirtschaftlicher Produkte z.B. von Milch, Korn und Fleisch von den Lobbyisten der Bundeslandwirtschaftskammer per Gesetz in Berlin durchgesetzt wurden und werden.
Das Ergebnis: Es hagelte Anzeigen von Kolleginnen und Kollegen, die nicht an dieser Tierschutzaktion teilgenommen hatten.
Tja – dat is so. Der berufsständische Neid, das vermeintliche Recht auf „verbriefte Einnahmen“, sprich „verbriefte Rechte“, die Furcht vor geringeren Gewinnen in der tierärztlichen Praxis, machte viele Kolleginnen und Kollegen zu Denunzianten und damit zu Blockierern des Tierschutzgedankens.
Wir haben in Hamburg das „Problem Tierschutz“ anders gelöst: Wir haben einen Tierschutzverein gegründet. Er heißt ASMN-Hamburg und ist im Internet unter www.asmn-hamburg.de aufzufinden.
Dieser Tierschutzverein bietet allen sozial schwachen Menschen an, ihre Katzen und Kater zu erheblich reduzierten Kosten kastrieren zu lassen. Fundtiere werden kostenlos kastriert.
Die Bundestierärztekammer und die Tierärztekammer Hamburg sind „sauer“. Verständlich. Aber die können uns mal… Die von der Gebührenordnung für Tierärzte vorgeschriebenen Restkosten werden uns vom ASMN-Hamburg anstandslos in Form von Spendenquittungen erstattet - unser Finanzamt freut sich.
Dirk Schrader, Hamburg
Tierärztliches
Institut für angewandte Kleintiermedizin
Tierärztliche
Gemeinschaft für ambulante und klinische Therapien
Dirk
Schrader I dr. Steven-F. Schrader
I dr. Ifat Meshulam I Rudolf-Philipp
Schrader I dr. Itamar Tsur
-Tierärzte-